Unsere Forderungen zum Tag der Pflege


Mit der steigenden Lebenserwartung der Menschen steigt auch die Bedeutung der Pflege und die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland. Bis 2035 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um 500.000 Personen ansteigen. Bis zum Jahr 2055 wird sogar ein Plus von 37 Prozent erwartet, was einem Anstieg von rund 1,8 Millionen Pflegebedürftigen entspricht.

Damit wächst auch der Bedarf an Pflegeplätzen sowie an Pflegekräften eklatant. Der momentane Trend geht jedoch in eine falsche Richtung. Personalmangel und fehlende Pflegeplätze werfen ein düsteres Bild auf die Zukunft. Damit dieser Trend umgekehrt werden kann, muss ich in der Pflege dringend etwas ändern.

 

Die Kleeblatt gGmbH macht sich stark für diese wichtigen und nötigen Veränderungen. Die gemeinnützige GmbH hat hierzu einen Forderungskatalog aufgestellt, in dem sie umfassende und vielfältige Änderungen zusammenfasst, wie zum Beispiel die Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für die Beschäftigten, den Abbau der Bürokratiebelastung, die Einschränkung bzw. das Verbot von Leiharbeit in der Pflege oder die Sicherung der Finanzierung von Pflegeeinrichtungen.   

Konkrete Forderungen zum Tag der Pflege

Dafür setzen wir uns ein


-> Aktionstag am 13. Mai 2023 <-

auf dem Wochenmarkt in Ludwigsburg

Bessere Rahmenbedingungen für die Beschäftigten

  • Schaffung von mehr Job-Attraktivität durch eine bessere und gerechte Vergütung der Mitarbeitenden
  • Prüfung von steuerlichen Entlastungen für Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen
  • Verbesserte Arbeitszeit-Modelle (flexibler und individueller)
  • Bessere Vergütung von Nacht- und Wochenenddiensten
  • Prüfung einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich
  • Aufwertung des Berufsbilds, z. B. durch mehr Entscheidungsbefugnisse (Substitution von ärztlichen Aufgaben)


Sicherung der Finanzierung von Pflegeeinrichtungen

  • Vermeidung einer finanziellen Überforderung der pflegebedürftigen Menschen durch ständig steigende Eigenanteile
  • Anstreben des sogenannten Sockel-Spitze-Tauschs: Pflegebedürftige tragen einen feststehenden Sockel und die Pflegekasse übernimmt die darüber hinausgehenden Aufwendungen
  • Übersichtliche Kostentrennung zwischen Pflege- und Krankenversicherung: Pflegeversicherung deckt Grundpflege und Betreuung ab, Krankenversicherung übernimmt die medizinische Behandlungspflege
  • Einführung einer Pflegebürgerversicherung zur Erweiterung der Finanzbasis
  • Einfache und schnelle Anerkennung sowie Refinanzierung von steigenden Betreiberkosten


Leiharbeit untersagen bzw. einschränken

Unsere Gründe gegen die Leiharbeit/Zeitarbeit:

  • Kosten für teure Leiharbeitskräfte werden nicht refinanziert
  • Leiharbeitskräfte kennen die Bewohner nicht und bauen keine persönliche Bindung auf
  • Verstärkung der Negativ-Spirale: Leiharbeitskräfte erzählen den Bestandsmitarbeitenden von besserem Verdienst und besseren Rahmenbedingungen -> weitere Mitarbeitende wandern zu den Zeitarbeitsunternehmen ab und müssen wieder teuer eingekauft werden
  • Demotivation des Stammpersonals


Abbau der Bürokratiebelastung

  • Reduzierung von zahlreichen Meldepflichten (Personalabgleich, Tariftreue, Ausbildungsfonds BW, Beschäftigtenverzeichnis für Pflegende, etc.)
  • Keine „Flickschusterei“ mehr und weg von immer mehr Vorschriften, Normen und Gesetzen (jährliche Änderungen der Änderungen)

Bsp.: Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI), Hospiz- & Palliativgesetz, Krankenversicherungsgesetz, Patientenrechtegesetz, Pflegestärkungsgesetz (PSG) I, II und III, Pflege Weiterentwicklungsgesetz, Pflegezeitgesetz (PflegeZG), Familienpflegezeitgesetz (FPfZG), Pflegelöhneverbesserungsgesetz, Fachkräfteeinwanderungsgesetz, Arbeitnehmer-Entsendegesetz, Paragraph 113C, Pflegeunterstützungs- & Entlastungsgesetz (PUEG), Arbeitsschutzkontrollgesetz, Gesundheitsversorgungs- & Pflegeverbesserungsgesetz, LandesHeimBauVO, LandesPersonalVerordnung, Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG), LandesheimmitwirkungsVO, Landespflegegesetz – LPflG, etc.)

  • Einschränkung der Regelprüfungen und Kontrollen durch Medizinischen Dienst bzw. Heimaufsichten
  • Erleichterung der Pflegedokumentation
  • Ausbau der Digitalisierung und deren vollständige Refinanzierungs-/ Fördermöglichkeit


Übergreifende Versorgungsstrukturen / Abbau der Sektorengrenzen

  • Aufheben der Trennung zwischen ambulanter, teilstationärer und stationärer Versorgung
  • Kein undurchschaubarer Finanzierungsdschungel mehr durch Trennung von ambulanten, teil- und vollstationären Leistungen. Stattdessen Einführung eines Pflegebudgets für die Betroffenen
  • Entwicklung und Umsetzung neuer, zukunftsweisender Versorgungsmodelle
  • Bedarf der Pflegebedürftigen in den Vordergrund stellen – unabhängig vom Wohnort (Pflegeheim, betreutes Wohnen oder eigene vier Wände)


Ausbau des bürgerschaftlichen Engagements

  • Stärkung des Ehrenamts
  • Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres


Pflege als zentralen Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge verankern

  • Übernahme von mehr Verantwortung durch die öffentliche Hand
  • Mehr Investitionen in die pflegerische Versorgung
  • Gemeinnützigkeit muss bei der Pflege im Vordergrund stehen
  • Pflege darf kein Zugewinn-Geschäft sein: Rendite-Erwartungen internationaler Fonds und privater Anleger müssen untersagt werden
  • Unternehmensgewinne müssen in eine gute pflegerische Versorgung reinvestiert werden


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